Was hält unsere Gesellschaft noch zusammen? Das mag man sich in den vergangenen Jahren angesichts von Flüchtlingskrise, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und des drohenden Klimawandels wohl mehr als einmal gefragt haben. Wir erleben Polarisierungen, die zum Teil sogar Familien entzweien und die den Respekt vor unseren demokratischen Institutionen langsam auszuhöhlen drohen.
Auf der Suche nach Lösungen starren die Menschen wie gebannt in Richtung Berlin oder Brüssel, während sie von Medien und digitalen Meinungsmachern mit jeweils unterschiedlichen Interpretationen der aktuellen Vorgänge dort versorgt werden. Keine Frage: Natürlich hat das, was in der EU oder in der Hauptstadt gerade diskutiert und entschieden wird, enorme Auswirkungen auf unsere ganze Republik.
Doch ich glaube: Das, was uns als Gesellschaft wirklich ausmacht – wie wir miteinander umgehen, wie wir zusammenhalten, wie wir die Zukunft gestalten wollen – das beweist sich in Wahrheit ganz woanders. Nämlich in unseren Städten. Städte sind nicht nur der Ort, an dem sich Menschen und Meinungen täglich tausendfach begegnen – ob beim vom Plausch mit den Kollegen, beim Vereinsstammtisch, im Hochschulseminar oder bei der Demo.