Herr Krause, Elon Musk und X (ehemals Twitter) hatten erheblichen Einfluss auf den vergangenen US-Wahlkampf und werden vermutlich in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. Welche Auswirkungen wird das wiederum auf Meta haben, insbesondere in den Märkten der Europäischen Union?
Meta ist ein Unternehmen, das weltweit eine riesige Reichweite hat – mehr als drei Milliarden Menschen nutzen täglich eine unserer Plattformen. Das bedeutet, wir sind für Menschen aller Couleur, überall auf der Welt und mit Meinungen aus verschiedenen politischen Lagern von zentraler Bedeutung. Unabhängig davon, wer in den USA Präsident ist, glaube ich nicht, dass sich für uns viel ändern wird, auch wirtschaftlich nicht. Unsere Relevanz bleibt bestehen.
Die Realität ihrer Wettbewerber sieht anders aus: Google droht eine Zerschlagung und der gestiegene Einfluss von Elon Musk dürfte eher X nutzen als Meta. Was also sind in Zukunft die größten Herausforderungen für Sie?
Die größte Herausforderung für uns als Unternehmen sehe ich derzeit in Europa. Ich sage das als Deutscher und Europäer, der bei einem amerikanischen Unternehmen angestellt ist. Europa hat sich inzwischen leider als eine Art „Silicon Valley der Regulierung“ etabliert, was einerseits richtig und notwendig ist, aber andererseits auch problematisch werden kann, wenn Regulierung innovationshemmend wirkt. Die europäische Politik muss dringend sicherstellen, dass Regulierungen stets auch technologie- und innovationsfreundlich sind. Und dass sie sich nicht unnötig an veralteten Modellen orientieren.